Gemeinsam zu Olympia

“Unser Weg nach Tokio”: Unter diesem Motto wollen die Schwimmer des VfL Waldkraiburg gemeinsam die Strecke in die Olympiastadt zurücklegen.

Seit mittlerweile einem Jahr sind durch die Corona-Pandemie viele Bereiche des täglichen Lebens stark eingeschränkt. Besonders hart trifft es dabei den Breitensport. Während Deutschlands Spitzenathleten mit Ausnahmegenehmigungen trainieren und Wettkämpfe bestreiten dürfen, steht das Leben in den Sportvereinen seit November fast komplett still. Um den Kontakt zu den Mitgliedern trotzdem nicht zu verlieren, hat die Schwimmabteilung des VfL Waldkraiburg Mitte Februar ein ganz besonderes Projekt gestartet.

Mit vereinten Kräften nach Tokio

12.383 Kilometer – so weit ist es von der Schulschwimmhalle in Waldkraiburg bis zum Tokyo Aquatics Center, wo diesen Sommer hoffentlich die olympischen Schwimmwettbewerbe stattfinden werden. Diese Strecke wollen die Piranhas mit vereinten Kräften zurücklegen. Dazu können alle Schwimmer und auch ihre Familienmitglieder die beim Sport und in der Freizeit zurückgelegten Kilometer einreichen. In der Summe soll so bis zur Eröffnungsfeier der Spiele am 23. Juli die japanische Hauptstadt erreicht sein. Von Radfahren über Schlittschuhlaufen bis hin zu spazieren gehen: Die Art der Fortbewegung ist hierbei egal, solange kein Motor im Spiel ist.
Die Idee schaute sich Trainer Johannes Ostner, der das Projekt auf die Beine stellte, bei den Leichtathleten in Dorfen ab. Besonders geschickt ist jedoch seine technische Umsetzung. Mithilfe eines Online-Formulars können alle Teilnehmer ihre gesammelten Kilometer jederzeit eintragen. Der aktuelle Fortschritt, sowie individuelle Statistiken können dann in Echtzeit von allen eingesehen werden. Auch die geplante Route fast um den halben Globus lässt sich dort verfolgen. Als besondere Motivation gibt es zudem jede Woche einen „Reisebericht“, in dem die in den vergangenen Tagen virtuell besuchten Orte vorgestellt werden.

Schon über 80 Teilnehmer

Die Challenge findet bei den Mitgliedern der Sparte großen Anklang. Nur fünf Wochen nach dem Start haben bereits über 80 Schwimmer, Eltern und Geschwister zum gemeinsamen Ziel beigetragen und so schon über 6000 Kilometer gesammelt. Auf der Karte bedeutet dies, dass sich die Reisegruppe der Piranhas derzeit inmitten Russlands, nahe des Baikalsees befindet. Machen die Piranhas in diesem Tempo weiter, werden sie das Ziel bereits im April erreichen.
Für die Trainer ist vor allem die rege Beteiligung von Kindern und Erwachsenen aus allen Trainingsgruppen ein großer Erfolg. Mit dem Projekt „Unser Weg nach Tokio“ wurde zum einen ein Anreiz für alle Piranhas geschaffen, sich auch ohne regelmäßiges Schwimmtraining zu bewegen. Zum anderen gibt das gemeinsame Ziel auch ein Gemeinschaftsgefühl, welches in diesen Tagen sonst oft zu kurz kommt.

Alle Piranhas hoffen darauf, dass die Schulschwimmhalle bald wieder für den kontaktlosen Vereinssport öffnet und dann ein Teil der Strecke nach Tokio sogar noch schwimmend zurückgelegt werden kann. Diesem ist natürlich vorausgesetzt dass die Inzidenzzahlen im Landkreis unter 100 bzw. 50 bleiben und Sport nach den aktuellen Regelungen somit erlaubt ist.