Verein braucht wettkampffähiges Bad

Auf der Jahreshauptversammlung der VfL-Piranhas gab es viel Lob für Schwimmer und Trainer – und einige Kritikpunkte. Vor allem das Waldbad war natürlich ein Thema, aber mit einer ganz klaren Priorität für den Sport: ob Neubau oder Sanierung, ein dauerhaft funktionstüchtiges Bad braucht der Verein.

Waldkraiburg – Die stellvertretende Abteilungsleiterin Alexandra Reisegast, die auch für die UWG im Stadtrat sitzt und für den Neubau gestimmt hat, stellte ihre Position klar: „In erster Linie brauchen die Schwimmer ein Bad, in dem sie auch im Sommer ordentlich und regelmäßig trainieren können, in einem 50-Meter-Sportbecken mit acht Bahnen, das nach den Richtlinien des Deutschen Schwimmverbandes wettkampffähig ist.“

Unterschiedliche Meinungen in der Spartenleitung

Sie mahnte bei den unterschiedlichen Meinungen aber mit einem Zitat von Jürgen Zabelt, dem Vorsitzenden des Fördervereins Waldbad, alle Beteiligten, „ihre Diskussionen in den nächsten Wochen und Monaten so zu führen, dass sie sich auch danach noch in die Augen schauen können.“ Spartenleiter Michael Pollmann schloss daran seine persönliche Meinung an: „Es gibt in ganz Oberbayern kein schöneres Bad, und ich kenne viele Bäder. Ich fände es sehr, sehr schade, wenn das Waldbad sterben würde.“

In der Jugendversammlung trug für den erkrankten Jugendleiter Jan Hoffmann dessen Frau Astrid Hoffmann, die auch Beisitzerin im Verein ist, den Bericht über die Jugendarbeit vor: Erfolgreich hatten die Jugendlichen an verschiedenen Wettbewerben bis hin zu den süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften teilgenommen.

Durch die Rücknahme des Aufnahmestopps konnten innerhalb von wenigen Monaten über 70 überwiegend sehr junge Neumitglieder begrüßt werden. Um diesen Ansturm gut bewältigen zu können, wurden die Schwimmgruppen umstrukturiert und neue Gruppen aufgebaut.

Ein kleiner Wermutstropfen in der sonst so erfolgreichen Bilanz war das Waldbad selbst: Da es bereits am 15. September geschlossen und die Schulschwimmhalle erst am 4. Oktober geöffnet wurde, musste die Zeit in Burghausen im Wackerbad überbrückt werden. Auch die Öffnungszeiten während der Ferien waren ein Kritikpunkt. Da das Training jeweils erst um 11 Uhr beginnen kann, ist ein Trainingslager während dieser Zeit nur schwer umsetzbar.

Nach Aufnahmestopp steigt Mitgliederzahl auf jetzt 245 an

Alexandra Reisegast gab in der Hauptversammlung den Bericht der Spartenleitung ab. Sie lobte die Verbesserung in der Trainersituation, durch die der Aufnahmestopp aufgehoben werden konnte. Momentan seien im Verein 245 Mitglieder, davon 170 aktive Schwimmer. In der vergangenen Saison konnten insgesamt 17 Wettkämpfe mit 70 Gold-, 82 Silber- und 85 Bronzemedaillen abgeschlossen werden. Es gab 28 neue Vereinsrekorde. Das Angebot an Schwimmkursen wurde erweitert, neben den Kinderkursen gab es auch Kraulkurse für Erwachsene und einen Erwachsenenschwimmkurs, leider mit nur geringer Beteiligung.

Sparte finanziell gut aufgestellt

Der Kassenbericht offenbarte dann wieder unzweifelhaft Positives: Mit dem Betrieb des Kiosks konnte der geringe Verlust des Schwimmbetriebs von 1200 Euro mehr als wettgemacht werden. Bei Gesamteinnahmen von 137 000 Euro und Ausgaben von 126 500 Euro blieb ein Gewinn von 10 500 Euro. Der Kiosk allein machte 2017 einen Umsatz von 87 500 Euro. Mit einer Beitragserhöhung, die ab Januar 2018 greift, sei man so für die Zukunft gut aufgestellt, führte Kassierin Alexandra Reisegast aus.

Michael Pollmann lobte die sehr gute Zusammenarbeit im Vorstand und wies auf die Vorhaben für 2018 hin: An die Kreismeisterschaften am 23. Juni schließt am 24. Juni das Waldbadfest an. Die Piranhas sind bereits in Gesprächen mit dem Förderverein, wie man bei den Festen zusammenarbeiten könne.