VfL Waldkraiburg - Sportverein in der Pandemie

BLSV spricht von dramatischer Lage – VfL Waldkraiburg baut auf seine Mitglieder

Vor gut 11 Monaten hat der VfL Waldkraiburg seinen Sportbetrieb das erste Mal auf Grund der Corona Pandemie eingestellt und seitdem nicht mehr im gewohnten Umfang aufnehmen können. Zwar gab es in den Monaten Mai bis Oktober schrittweise Lockerungen, aber ein uneingeschränkter Sportbetrieb war in dieser Zeit nur für wenige der 20 Sparten möglich. „Bei jedem Lockerungsschritt haben wir alles getan, um unseren Mitgliedern so viel Sport zu ermöglichen wie die Situation zugelassen hat.“ sagt Kai Röpke, erster Vorsitzender des VfL, „Unsere Geschäftsstelle hat, in Zusammenarbeit mit Stadt und Stadtwerken, die Nutzung der Sportstätten koordiniert und gemeinsam mit unseren Sparten die jeweils nötigen Hygienekonzepte aufgestellt. Die meist ehrenamtlichen in den Sparten haben mit hohem Engagement diese dann umgesetzt, um so wenigstens ein wenig Sport anbieten zu können.“ Und trotzdem war es einigen Sparten lange Zeit nicht möglich ihrem Sport nachzugehen, standen doch Hygieneauflagen oder Sportstättenschließungen dem entgegen.

Der Bayerische Landessportverband spricht von einer dramatischen Lage in vielen Vereinen, von Mitgliederschwund und finanziellen Engpässen. Beim VfL Waldkraiburg zeigt sich, dass die allermeisten Mitglieder zu ihrem Verein stehen. „Wir sind allerdings mit weniger Mitgliedern ins neue Jahr gestartet.“ so Geschäftsführer Hubert Kamrad, „Die Zahl der Kündigungen in 2020 liegt auf dem Niveau eines normalen Jahres, allerdings fehlen uns die Neuzugänge – wenn es kein Training, keine Wettkämpfe oder Veranstaltungen gibt, dann tritt auch keiner in den Verein ein.“ „Ein Verein ist kein Fitnessstudio, wir sind kein Unternehmen das Dienstleistungen anbietet. Unsere Mitglieder sind der Verein. Und darauf bauen wir, als gemeinnütziger Sportverein.“

Finanziell steht der Verein noch auf sichern Füßen. Neben den Mitgliedern halten auch sehr viele der langjährigen Gönner und Sponsoren dem Verein die Treue. „Wie vieles in dieser Zeit, ist dies eine Momentaufnahme“, erklärt Marianne Wydeau Schatzmeisterin des VfL, „Für einige unserer Sparten wird es eng durch fehlende Einnahmen aus Veranstaltungen oder z.B. der Schließung der Tennishalle und den geringen Besucherzahlen am Waldbadkiosk. Wir haben hier gemeinsam mit den jeweiligen Spartenleitungen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den betroffenen Sparten zu helfen.“

Die Verdopplung der Vereinspauschale durch den Freistaat hat schon mal geholfen die ersten Probleme zu überbrücken, auch prüft der Verein in Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Steuerkanzlei, inwieweit andere Coronahilfen für Teile des Vereins zugänglich sind.

Aber auch die wirtschaftliche Belastung der Mitglieder liegt dem Vorstand am Herzen. „Wir wissen, dass viele durch die Coronakrise wirtschaftliche Einbußen zu tragen haben. Deshalb hat der Vorstand die finanzrechtlichen und satzungsgemäßen Grundlagen intensiv geprüft, leider können wir keine generellen Beitragssenkungen oder gar den Erlass der Beiträge als Vorstand beschließen ohne die Gemeinnützigkeit des Vereins zu gefährden.“ meint Kai Röpke. Die Konsequenzen aus einem solchen Verlust wären für den Verein dramatisch und würde seinen Fortbestand gefährden.

Der VfL baut weiter darauf, dass seine Mitglieder dem Verein die Treue halten und mehr noch, dass sich zum Ende der Pandemie vielleicht sogar noch ein paar Mitglieder oder Mitgliedseltern zusätzlich finden die den Ehrenamtlichen bei Neustart unter die Arme greifen. Haben doch alle in den letzten Monaten gelernt, wie wichtig das Miteinander und die sozialen Kontakte sind. Wer auch immer sich angesprochen fühlt kann sich gerne bei einer der Spartenleitungen, der Geschäftsstelle oder dem Vorstand melden.

Ziel des VfL Waldkraiburg ist es möglichst bald wieder allen Mitgliedern den „Spaß am Sport“ zu vermitteln, der schon immer im Mittelpunkt stand.